Stadtgärtnerei
Die Stadtgärtnerei hat die Aufgabe die Grün- und Ausgleichsflächen in der Stadt anzulegen und zu pflegen. Hierzu zählen auch die Grünanlagen an den Schulen und Kindergärten. Die Neuanlage und der Unterhalt der Kinderspielplätze gehören genauso zu den Aufgaben der Gärtnerei, wie die Unterhaltung der Friedhöfe, der Sportanlagen und der Bolzplätze, sowie die Bepflanzung von Straßenbegleitgrün mit Wildpflanzen.
Ein besonderes Anliegen ist natürlich die Betreuung des Familienbades am Klostersee.
Im Winter wird mit voller Kraft die Mannschaft des Bauhofes beim Winterdienst unterstützt.
Wertstoffinsel mit Sandstrand?!
Ganz neu ist die Wertstoffinsel an der Ecke Haggenmillerstraße/Floßmannstraße. Und ganz neu ist auch die Idee, die hier umgesetzt wurde: eine naturnahe Wertstoffinsel, die praktische wohnortnahe Wertstoff-Entsorgung mit einem Mehr-Wert für die Natur verbindet. Herausgekommen ist eine optisch ansprechende Sammelstelle mit Holzsichtschutz, sickerfähigem Pflaster und einem Sandstrand rundum…
Sandstrand? Natürlich nicht! Was momentan noch etwas wüstenhaft wirkt, soll bald erblühen. Dafür sorgt die Stadtgärtnerei mit der Pflanzung insektenfreundlicher Stauden und der Einsaat einer Blühmischung im Frühjahr. Der Sand, der momentan noch ins Auge sticht, dient dazu den Boden so abzumagern, dass sich die ausgewählten Pflanzen dort auch richtig wohl fühlen. Jetzt noch unsichtbar schlummern bereits Zwiebelpflanzen in der Erde. Sie werden hoffentlich die ersten sein, die im nächsten Frühjahr zum Vorschein kommen. Für die Frühblüher bedanken wir uns herzlich bei der Agendagruppe Natur, die mit ihrer Aktion „Blumenzwiebelretter“ an den Friedhöfen heuer 860 Zwiebeln gerettet und diese im Herbst an der neuen Wertstoffinsel eingesetzt hat.
Schon zu sehen sind dagegen die Wildrosen und Berberitzen, die die Stadtgärtnerei entlang der Sichtschutzwände bereits gepflanzt hat. Und auch die großen Steine und Stammabschnitte: sie bieten Verstecke für Insekten und andere Kleintiere und werden, wenn die Absperrung entfernt ist, sicher auch gerne von Kindern bekraxelt werden.
Fehlt nur noch ein Hotel für die künftigen tierischen Bewohner: für sie hat der Bauhof zwei Insektenhotels an den Sichtschutzwänden befestigt. Diese wurden bei einer Bastelaktion von fleißigen Kindern in den Herbstferien befüllt. Wir hoffen, dass gleich nach dem Winter die ersten Wildbienen und Co. einziehen werden. So entsteht zusammen mit dem alten Trafoturm, in dem Mauersegler und Fledermäuse Unterschlupf finden können, ein wertvolles Stück Stadtnatur.
Die große Esche, die den gesamten Bereich beschirmt, hat die Bauarbeiten übrigens gut überstanden. Die Stadtgärtner haben auch künftig ein Auge auf sie, damit dieser schöne große Baum hier weiterhin für Schatten, Abkühlung und Frischluft sorgen kann, quasi der Sonnenschirm am Sandstrand…
Baumnummern in Ebersberg
Die Stadtgärtnerei ist ab sofort unterwegs und nummeriert städtische Bäume und Baumgruppen. Die Nummern sind notwendig für die Erfassung der Bäume im neuen Baumkataster der Stadt Ebersberg.
Ein Baumkataster ist ein digital geführtes Verzeichnis, in dem jeder Baum mit allen wichtigen Daten erfasst ist. Es dient unter Anderem der gerichtsfesten und fälschungssicheren Dokumentation von Pflegemaßnahmen und der regelmäßig durchzuführenden Baumkontrollen. „Wir haben es dann auch einfacher, wenn jemandem etwas an einem unserer Bäume auffällt… einfach Nummer sagen und wir wissen gleich, wo er steht und was wir dort schon unternommen haben“, erklärt der städtische Gärtnermeister Stefan Frenzel.
Damit jeder Baum eindeutig zugeordnet werden kann, werden lasergravierte Plaketten mittels Alu-Nägeln an den Bäumen befestigt. Die Nägel werden dazu nur etwa 2 - 3 cm in den Baum geschlagen und verursachen so nur minimale Verletzungen im Splintholz, welche der Baum gut gegen Schadorganismen abschotten kann. Außerdem stehen die Nägel leicht schräg und etwa 4 - 5 cm aus der Rinde heraus. Dies verhindert ein Einwachsen der Plakette. Bei Jungbäumen werden die Plaketten nach der Pflanzung vorerst an den Stützpfählen oder locker an einem Ast angebracht, und erst später am Stamm befestigt. Es sind also keine Schäden an den nummerierten Bäumen zu befürchten.
Die ersten Bäume „mit Ausweis“ sind übrigens an den beiden Friedhöfen, im Bereich der Schulen und Kindertagesstätten sowie an den Spielplätzen zu finden. Nach und nach erhalten dann alle öffentlichen Bäume im ganzen Stadtgebiet ihre Kennzeichnung.
Stadtgrün Archiv
Unsere Friedhöfe – Erinnerungskultur und lebendige Natur
Die beiden Ebersberger Friedhöfe sind sehr unterschiedlich: der Alte Friedhof traditioneller ummauerter Gottesacker, der Neue Friedhof eher weitläufiger Landschaftspark. Beide sind Orte der Erinnerung und von traditionellen Ritualen geprägt. Besonders am Alten Friedhof kann man anhand alter Grabstellen auch in die Geschichte Ebersbergs eintauchen und wird an Persönlichkeiten erinnert, die die Stadt geprägt haben.
Zugleich sind die Friedhöfe aber auch Oasen des Lebens: Alte Bäumen und Hecken, „wilde“ Wiesenflächen und Randbereiche, aber auch Mauerritzen, Pflasterfugen und offene Bodenstellen bieten Pflanzen und Tieren Lebensraum; z. B. Vögeln, Igeln, Wildbienen und vielen mehr. Damit sind Friedhöfe Grüninseln in der Stadt, die z. B. auch für Abkühlung des Stadtklimas sorgen können.
Die Friedhofsgärtnerei unterstützt und vermehrt diesen „grünen“ Wert der Friedhöfe seit Jahren, indem diese bewusst naturverträglich gepflegt werden. Und auch die Agenda-Gruppe Natur ist seit einiger Zeit aktiv dabei. So haben die Ehrenamtlichen entlang der Mauern des alten Friedhofs mehr als 3.500 heimische Blumenzwiebeln gepflanzt. Außerdem haben sie drei Mustergräber für unterschiedliche Standorte angelegt, die zeigen, wie Jede und Jeder bei der Grabpflege etwas für die Natur tun kann – schön anzusehen, nachhaltig und mit deutlich weniger Pflegeaufwand als traditionelle Grabbepflanzungen. Weitere Ideen, z. B. ein sogenanntes Sandarium für Wildbienen, sind bereits in Planung.
Sie wollen mehr erfahren?
Dann laden wir Sie herzlich ein zur Führung „Der Alte Friedhof in Ebersberg – Kultur trifft Natur“. Spazieren Sie mit den Stadtführern Thomas Warg und Robert Bauer, Friedhofsgärtner Sepp Spath und Aktiven der Agenda-Gruppe Natur über den Alten Friedhof. Dabei erfahren Sie etwas über die Geschichte dieses Ortes, lernen historisch interessante Grabstellen kennen und bekommen zugleich Informationen über die naturnahe Pflege des Friedhofs und ganz konkrete Anregungen für eine dekorative, natürliche und pflegeleichte Grabgestaltung mit heimischen Pflanzen.
Wann und wo? Donnerstag, 09. Oktober, 17:00 Uhr. Treffpunkt am nördlichen Eingang des Alten Friedhofs (Ecke Rosenheimer Straße / Pfarrer-Grabmeier-Allee). Anmeldung erwünscht unter Tel. 8255-51 oder abfall-umwelt@ebersberg.de per E-Mail. Spontane Teilnahme ist ebenso möglich. Bei sehr schlechtem Wetter entfällt die Führung.
Heckenschnitt im Sommer – erlaubt, wenn schonend, und wichtig für die Verkehrssicherheit!
Mit der wärmeren Jahreszeit wachsen wieder die Bäume und Sträucher, leider auch immer wieder in öffentliche Straßen und in Geh- und Radwege hinein.
„Es gab da auch durchaus schon brenzlige Situationen, wenn z. B. Schulkinder auf die Straße ausweichen müssen, weil die Hecke soweit in den Gehweg ragt“ berichtet Bürgermeister Ulrich Proske. Spätestens dann benachrichtigt die Verwaltung die Anwohner, dass sie ihre Gehölze zurückschneiden sollen.
Wie auf dem Bild zu sehen, muss über Geh- und Radwegen 2,50 m, über Straßen 4,50 m lichte Höhe freigehalten werden. Auch Verkehrszeichen und Wegweiser müssen so freigeschnitten sein, dass sie gut erkennbar sind; gleiches gilt für Hausnummern (wichtig z. B. für den Rettungsdienst).
Oft ist dann zu hören, dass Schnittmaßnahmen zwischen 1. März und 30. September aus Naturschutzgründen verboten seien. Das stimmt für radikale Rückschnitte oder die vollständige Beseitigung von Gehölzen. Schonende Form- und Pflegeschnitte, die lediglich den Zuwachs beseitigen, sind aber jederzeit erlaubt. Außerdem gilt das Verbot nicht für behördlich angeordnete Maßnahmen, und auch nicht für Maßnahmen, die der Verkehrssicherheit dienen.
Das heißt, dass Sie jederzeit die an Ihr Grundstück angrenzenden Verkehrsräume freischneiden dürfen (gerne auch bevor Sie von der Stadt daran erinnert werden). Sie sollten aber immer vor den Arbeiten nachsehen, ob gerade Vögel in den Gehölzen brüten. Das Schnittgut können Sie wie folgt entsorgen:
Komposttonne oder eigener Komposthaufen
Wertstoffhof (bis 1 m³/Woche kostenlos, darüber 10 € je m³)
Komposthöfe, z. B. Lampl in Tulling (kostenlos, nur Sa. 9 bis 12 Uhr)
Übrigens: Für viele Themen, die nicht den verkehrsrechtlichen Gefahrenbereich betreffen (z. B. Grenzabstand von Bäumen zu Nachbarn), gelten privatrechtliche Regeln. In der Broschüre „Rund um die Gartengrenze“ der bayrischen Staatsregierung gibt es dazu viele Informationen abrufbar unter https://www.bestellen.bayern.de
Pflanztröge erwachen aus dem Winterschlaf
Über den Winter waren sie am Bauhof sorgfältig eingelagert, nun kommen sie wieder nach draußen: die Pflanztröge, die Jahr für Jahr den Marienplatz schmücken. Doch heuer ist etwas neu. Zum ersten Mal kommen die Tröge fertig befüllt und bepflanzt aus dem Winterquartier. Während die Stadtgärtnerei bis 2023 jeden Frühling neue gedüngte Pflanzerde in die Tröge füllte und sie mehrmals wechselnd mit sogenanntem „Sommerflor“ bestückte, wurden die Gefäße im vergangenen Jahr mit mehrjährigen Blühstauden und Ziergräsern bepflanzt. Diese ziehen über den Winter ein und treiben im Frühjahr neu aus. Die Pflanzen sind so ausgewählt, dass den ganzen Sommer über immer etwas blüht. Die Blumen müssen also nicht ständig neu gepflanzt werden, sondern nur ausnahmsweise, wenn im Winter einzelne erfroren sein sollten. Auch die Erde in den Trögen - übrigens ressourcenschonend aus gesiebtem Aushub gewonnen - muss nicht gewechselt werden. Die bisherige Bepflanzung war aufwändig und teuer (ca. 4.000 € pro Jahr für Pflanzerde und Blumen) und musste häufig gegossen werden. Nun sind in den Trögen Wasserspeichermatten eingebaut, die pro m² bis zu 40 l Wasser speichern können. Außerdem vertragen die neuen Pflanzen Trockenheit besser. So wird der Gießaufwand deutlich verringert. Mit Speichermatten, Erde und Blumen hat die neue Bepflanzung einmalig nur ca. 1.100 € gekostet.
Und nicht nur Gärtnerei und Stadtsäckel freuen sich. Da auf insektenfreundliche, ungefüllte und, wo immer möglich, heimische Sorten geachtet wurde, haben auch Bienen, Schmetterlinge und Co. etwas davon.
Übrigens: auch unter dem neuen Klimabaum im Osten des Marienplatzes werden demnächst verschiedene Stauden nach dem Vorbild der Pflanztröge gepflanzt. Die dauerhafte Bepflanzung beschattet den Boden und hilft so auch dem Baum gut anzuwachsen. Und die Passanten können sich auch hier bald an mehr Grün und bunten Blüten erfreuen.
Kontakt
Geschäftsleiter
Erik Ipsen, Zi. 30
Telefon: 08092/8255-55
Fax: 08092/8255-9055
E-Mail: e.ipsen(at)ebersberg.de
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